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Grundsatzeinigung: Plus 8,6 % fĂŒr die BeschĂ€ftigten der Metalltechnischen

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Ein Mann ĂŒberprĂŒft die elektrischen Leitungen an einem Elektromotor und im Hintergrund montierte eine Frau an einem anderen Elektromotor

© Shutterstock

 

PRESSEINFORMATION

Erstmals Zweijahresabschluss: Ab 1.11.2023 durchschnittlich 8,6 % Lohn- und Gehaltserhöhung, sozial gestaffelt. Ab 1.11.2024: Basis Verbraucherpreisindex (VPI) + 1 %

  • Abschluss noch nicht wirksam, vorbehaltlich der konkreten Ausgestaltung der neuen Wettbewerbssicherungs-Klausel.
  • Abschluss 2023: Lohn- und Gehaltserhöhungen um 10 %, max. jedoch 400,- Euro/Monat. Das bedeutet im Durchschnitt aller BeschĂ€ftigungsgruppen in der Metalltechnischen Industrie ein Plus von 8,6 %.
  • Abschluss 2024: Lohn- und Gehaltserhöhung auf Basis des Durchschnitts-Verbraucherpreisindex (VPI) + 1 %.
  • Wettbewerbssicherungs-Klausel fĂŒr Betriebe mit hoher Personalkostenbelastung ermöglicht Reduktion der IST-Erhöhung
  • Lohnpolitik der Bundesregierung schwĂ€cht Wirtschaftsstandort

(Wien, 30. November 2023) Die achte Verhandlungsrunde fĂŒr den Kollektivvertrag der Metalltechnischen Industrie (MTI) brachte eine vorlĂ€ufige Einigung. Christian Knill, Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI): „Es ist positiv, dass wir eine grundsĂ€tzliche KV-Einigung erzielen konnten, die fair und innovativ zugleich ist: Mit dem erstmaligen Abschluss ĂŒber zwei Jahre schaffen wir Planungssicherheit fĂŒr die Unternehmen. Mit Lohn- und Gehaltserhöhungen von durchschnittlich 8,6 % erhalten wir die Kaufkraft der BeschĂ€ftigten, wobei die soziale Staffelung untere Einkommensgruppen besonders stĂ€rkt. Und mit einer betrieblichen Wettbewerbssicherungs-Klausel erhalten Unternehmen mit hohen Belastungen die Möglichkeit, Teile der Lohnerhöhungen flexibel umzuwandeln. Diese vorlĂ€ufige Einigung ist eine klare Anerkennung fĂŒr die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.“

Abschluss 2023: 

  •  Die IST-Löhne und -GehĂ€lter steigen rĂŒckwirkend ab 1.11.2023 um 10 %, maximal jedoch 400,- Euro/Monat. Das bedeutet fĂŒr die MTI im Schnitt 8,6 %, sozial gestaffelt. Die Lohn- und Gehaltsgruppen steigen von 3,3 % (höchste BeschĂ€ftigungsgruppe) bis zu 10 % (unterste BeschĂ€ftigungsgruppe). Die KV-Entgelte steigen generell um 8,5 %.
  • Zulagen, DiĂ€ten und AufwandsentschĂ€digungen steigen um 8,5 %, VorrĂŒckungsbetrĂ€ge werden eingefroren.
  • FĂŒr personalintensive Betriebe, die im internationalen Wettbewerb stehen, gilt eine Wettbewerbssicherungs-Klausel: AbhĂ€ngig von der Personalkostenbelastung des jeweiligen Unternehmens, kann fĂŒr einen Teil der nachhaltigen Erhöhung auf betrieblicher Ebene im Rahmen eines Interessenausgleiches eine Kompensation in Form von Einmalzahlungen, Freizeit oder Aus- und Fortbildungsmaßnahmen vereinbart werden. Details dazu sind in den nĂ€chsten Tagen noch zu vereinbaren.
  • Außerdem wurde beschlossen, in den nĂ€chsten Monaten die Rahmenbedingungen fĂŒr eine Qualifizierungsoffensive der Branche zu entwickeln. 

Abschluss 2024:

  • Ab 1.11.2024 steigen die IST-Löhne und GehĂ€lter in Höhe des zugrundgelegten VPI-Verbraucherpreisindex (1.10.2023 – 30.9.2024) plus 1 %.
    Die KV-Entgelte, Zulagen, DiĂ€ten und AufwandentschĂ€digungen steigen in Höhe des VPI. Auch eine Wettbewerbssicherungs-Klausel wird zur Anwendung kommen.  

Wichtig: Diese Grundsatzeinigung gilt vorbehaltlich der konkreten Ausgestaltung der neuen Wettbewerbssicherungs-Klausel, die Anfang nÀchster Woche erfolgen wird.

Christian Knill: „Die KV-Verhandlungen 2023 haben neue MaßstĂ€be gesetzt: Der Spielraum war durch die Rezession und die außergewöhnlich hohe Inflation sehr eingeschrĂ€nkt. Die Bundesregierung hat noch dazu mit unvernĂŒnftig hohen AbschlĂŒssen – im öffentlichen Dienst und bei den Pensionen - der im internationalen Wettbewerb stehenden Industrie die UnterstĂŒtzung versagt. Die Bundesregierung ist nun aufgerufen, rasch Maßnahmen zur StĂ€rkung des Wirtschaftsstandortes umzusetzen. Wir erwarten uns konkret eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten und eine stĂ€rkere InflationsbekĂ€mpfung, denn nur so ist dieser Abschluss fĂŒr die Branche auf Sicht zu finanzieren.“ 

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“.

Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 137.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 300.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2022 einen Produktionswert von rund 49,5 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.


RĂŒckfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
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