Springe zum Seiteninhalt
Metalltechnische Industrie Logo

Positiver Ausblick mit einigen Fragezeichen

Time Icon

PRESSEINFORMATION

Branche 2021 voraussichtlich trotz Wachstum immer noch unter Vorkrisenniveau

  • Produktionswert sank 2020 um rund 11 %, fĂŒr 2021 rechnen Betriebe mit einem Wachstum von rund 9 %
  • Hohe Preise bei Rohstoffen und mangelnde VerfĂŒgbarkeiten bei Vormaterialien belasten Margensituation
  • Branche hat aufgrund nachteiliger Entwicklung bei LohnstĂŒckkosten ab 2009 den Wachstumspfad verlassen
  • Obmann Christian Knill: KV-Verhandlungen am Boden der RealitĂ€t fĂŒhren

(Wien, 16.9.2021) Die Metalltechnische Industrie (MTI) verweist anlĂ€sslich der bevorstehenden Kollektivvertragsverhandlungen auf die aktuelle Datenlage in der Branche und sieht keinen Grund fĂŒr unvernĂŒnftig hohe Forderungen und Erwartungen. Fachverbandsobmann Christian Knill: „Wir hatten 2020 den grĂ¶ĂŸten Einbruch der Produktion seit Jahrzehnten zu verzeichnen und sind heuer dabei, Schritt fĂŒr Schritt verlorenes Wachstum aufzuholen. Derzeit rechnen wir damit, dass unsere Branche erst im nĂ€chsten Jahr wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Das ist angesichts des dramatischen Einbruchs im Vorjahr eine grundsĂ€tzlich positive Entwicklung, jedoch bei Weitem noch kein nachhaltiger Aufschwung.“

Wirtschaftliche Eckdaten in der MTI

Im Jahr 2020 verzeichnete die Metalltechnische Industrie einen RĂŒckgang in der Produktion von 10,6 %, das entspricht einem Produktionswert von rund 3,6 Milliarden Euro. Die Zahl der BeschĂ€ftigten verringerte sich weniger stark um rund 2 %. In den ersten fĂŒnf Monaten 2021 liegt die Produktion um rund 21 % im Plus, nach einem Minus von 18 % im Vergleichszeitraum 2020 ist das statistisch gesehen ein Ausgleich und in erster Linie durch Nachholeffekte begrĂŒndet. Laut einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der Metalltechnischen Industrie rechnen diese fĂŒr 2021 im Schnitt mit einem Wachstum von rund 9,3 %. Damit wĂ€re noch immer nicht das Niveau von 2019, dem Jahr vor Beginn der Coronakrise, erreicht. Gleichzeitig beurteilen 45 % der Betriebe ihre Margensituation als aktuell schwĂ€cher als im Durchschnitt der Vorkrisenjahre. Der Grund dafĂŒr liegt vor allem im schwierigen internationalen Marktumfeld. Die Rohstoffpreise, etwa fĂŒr Stahl, sind in den letzten Monaten explodiert und viele Vormaterialien am Weltmarkt nur schwer und mit großen Verzögerungen lieferbar.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fĂŒr die KV-Verhandlungen sind aus Sicht des Fachverbands daher entsprechend differenziert zu betrachten. Christian Knill: „Wir verhandeln einen Kollektivvertrag fĂŒr ĂŒber 1.200 Betriebe, die knapp 80 % ihrer UmsĂ€tze im Export erzielen. Mehr als 85 % der Betriebe sind Familienbetriebe und mittelstĂ€ndisch strukturiert. Entsprechend heterogen ist auch ihre wirtschaftliche Entwicklung zu betrachten. Diese Besonderheiten unserer Branche mĂŒssen wir bei den Verhandlungen im Auge behalten. Wir werden fĂŒr unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch heuer wieder einen fairen KV-Abschluss verhandeln. Dieser muss Betriebe als auch ArbeitsplĂ€tze sichern und die WettbewerbsfĂ€higkeit der Produkte aus Österreich sicherstellen. Wir werden daher am Boden der RealitĂ€t bleiben und die Verhandlungen mit Augenmaß und Vernunft fĂŒhren.“

Über die Metalltechnische Industrie
Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stĂ€rkste Branche. Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das RĂŒckgrat der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist mittelstĂ€ndisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus Familienbetrieben und ist fĂŒr ein Viertel aller österreichischen Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind WeltmarktfĂŒhrer und „Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschĂ€ftigt direkt mehr als 134.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000 ArbeitsplĂ€tze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2020 einen Produktionswert von rund 36 Milliarden Euro. Der Fachverband Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen FachverbĂ€nde Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie Gießereiindustrie, zĂ€hlt zu den grĂ¶ĂŸten Wirtschafts- und ArbeitgeberverbĂ€nden Österreichs und ist eine eigenstĂ€ndige Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

RĂŒckfragen
Fachverband Metalltechnische Industrie
Dipl.-iur. Sabine Hesse, MBA
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3358
office@fmti.atwww.metalltechnischeindustrie.at